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Die pure Lust am Leben

DIE PURE LUST AM LEBEN

SOMMERZEIT: COME ON BABY, LIGHT YOUR FIRE!

DIE MAGIE DES LEBENS

Alles im Leben hat seine Zeit. Der Jahreszyklus der Natur gibt unserem Leben Orientierung. Nach dem Winterschlaf und Frühlingserwachen erreicht das Leben im Sommer seinen Höhepunkt, um sich im Herbst wieder nach innen zurückzuziehen und Kräfte zu sammeln, auf dass ein neuer Lebenszyklus beginne. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entspricht der Sommer der Wandlungsphase Feuer. Es ist die Zeit des großen Yang: der Lebensfreude, Leidenschaft und Liebe. Im Sommer sind wir aktiv und nehmen voller Energie Herzensprojekte in Angriff, sind mit Herzblut bei der Sache, erfüllen uns Herzenswünsche und treffen Herzensmenschen.

Wir feiern den Sommer traditionellerweise mit Sonnwendfeuern. Feuer verbreitet wohltuende Wärme und angenehmes Licht, vermittelt Geborgenheit. Doch wenn wir ihm zu nahe kommen, kann es gefährlich werden, uns verbrennen bzw. um sich greifen und Schaden anrichten. Oder aber es verzehrt sich von selbst, erlischt wie eine schnell entflammte, oberflächliche Beziehung ohne wirklichen, tiefergehenden Kontakt.

In diesem Sommer-Blogbeitrag geht es um das rechte Maß purer Lebenslust und deren Ausgangspunkt: Selbstliebe – oder nenne es Wohlwollen, wenn Du mit dem Begriff Liebe nichts anfangen kannst. Du erfährst, was auf ein unausgeglichenes Feuer hinweist und wie sich dieses wieder in Balance bringen lässt. Reflexionsfragen geben Dir Anregung für tiefe Lebensfreude.

Möge Dein inneres Feuer strahlen!

DAS STREBEN NACH DER LUST AM LEBEN

Lebensfreude, Liebe und Glückseligkeit leitet unser aller Streben. Dabei suchen wir meist im Außen: Extremsport, Konsum, Alkohol und andere Drogen, Sex.
Menschen streben nach so viel Lust wie möglich und so wenig Leid, Schmerz und Angst wie nötig. Unbewusst werden sie zu Sklaven der Lust und erschaffen durch unkluges Verhalten erst recht Leid – für sich selbst und für andere. Ganze Industriezweige leben von der Gier nach immer noch größerer Stimulation. Die Sensitivität geht dabei verloren. 

LASS DEIN FEUER NICHT VERGLÜHEN

Im Sommer, der Hoch-Zeit des Lebens öffnet sich alles nach oben und außen. Die Natur präsentiert sich in ihrer vollen Pracht. Für uns Menschen ist es die Zeit spontaner Lebensfreude und Geselligkeit, des Lachens, Singens, Tanzens und Feste -Feierns, der Begeisterung, Liebe, Lust und Leidenschaft. 

Ohne Achtsamkeit wird es schnell unmäßig, anstrengend, unlustig, eng und schlichtweg ungesund. Die geballte Lebenskraft mündet in einer begehrlichen und erschöpfenden Jagd nach oberflächlichen Vergnügungen, in Überreizung, innerer Unruhe, Stress, Frustration, Depression und Sucht bis hin zum Verbrechen. 

Wahre Genießer*innen achten auf die Geschwindigkeit und das richtige, subjektiv sinnvolle Maß.
Halte immer wieder inne, um wahrzunehmen, was gut tut und was zu viel ist.
Wähle sorgsam, mit wem Du Dich wozu in Austausch begibst. Erkenne den Unterschied zwischen einer nährenden Gemeinschaft und einer verblendeten, brachialen Spaßgesellschaft.

Um hier nicht missverstanden zu werden: es geht mir keineswegs um ein spaßbefreites, blutleeres Leben ohne Witz und Ironie, sondern vielmehr darum, ganz bewusst die Momente spontaner Lebensfreude und Begeisterung zu zelebrieren – und die antike Philosophie des guten Lebens praktisch zu erfahren.

AUSGLEICH SCHAFFEN, EXTREME VERMEIDEN

Sorge bei den vielen sommerlichen Unternehmungen auf entsprechenden Ausgleich, vor allem auf ausreichend Regenerationszeit und regelmäßigen Schlaf. Achte bei Bewegung, Sport im Freien gut auf Deine Körpersignale und nütze dafür die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Vermeide Überanstrengung, Überhitzung und zu viel Feuchtigkeitsverlust durch übermäßiges Schwitzen. Kühle Dich sanft ab und trinke ausreichend Wasser. Verzichte allerdings auf eiskalte Getränke und Lebensmittel, damit die Energie nicht von Deiner Verdauung absorbiert wird, die Deine Haut als natürliche Klimaanlage und Schutzschild vor Infektionen an heißen Tagen benötigt.

ORGANE DER WANDLUNGSPHASE FEUER UND DIE GEISTESKRAFT „SHEN“

Herz und Dünndarm sind die der Wandlungsphase Feuer zugeordneten Organe, denen Du im Sommer besondere Aufmerksamkeit schenken kannst. Der Dünndarm trennt das Nützliche vom Unbrauchbaren, auch auf geistiger Ebene, und ist für Immunabwehr, Wasser- und Nährstoffaufnahme verantwortlich. Die „Kaiserin“ der Organe, das Herz, regiert über das Blut, das Nervensystem und alle anderen Organe und sorgt für unser geistig-seelisches Gleichgewicht. Dafür sind dem Herzen der schützende Herzbeutel (Perikard) sowie der Dreifache Erwärmer, der für die Körpersäfte und Kommunikation im Körper zuständig ist, zur Seite gestellt.

Dem Herzen wird die Geisteskraft „Shen“ zugeordnet: der „dritte Schatz“ neben „Jing“ (die in den Nieren gespeicherte materielle Substanz, die Essenz) und „Qi“ (die Vitalenergie, unsere Lebenskraft). Shen umfasst unser Denkvermögen und unsere Emotionen, unsere Wahrnehmungen, Erfahrungen, Erinnerungen und die daraus geprägte Lebenseinstellung. Ein gesundes Shen verleiht dem Menschen eine lebensbejahende Ausstrahlung.

ALARMSIGNAL ROT: HÖRE AUF DEIN HERZ

Stress, Zeitdruck, Über- und Unterforderung bringen das Feuer ins Ungleichgewicht. Herzerkrankungen und Schlafstörungen weisen auf ein gestörtes Feuer hin. Unser Immunsystem, die Verdauung und Libido leiden. Aus der Balance geraten fühlen wir uns ungeduldig, angespannt, unruhig, nervös, schusselig, vergesslich, verwirrt, arrogant, launenhaft, hysterisch bis müde, kraft- und lustlos. Charakteristisch sind auch übermäßiger Ehrgeiz, Egozentrik, mangelnde Selbstliebe, fehlende Dankbarkeit, Schadenfreude, Eifersucht, Neid, Verbitterung, Hass und Grausamkeit. „Engherzig“, „kaltherzig“, „mit versteinertem Herzen“ sind Beziehungen schwierig.

ENTFALTE DEINE SELBSTWIRKSAMKEIT

Yoga zielt darauf ab, wahr- und anzunehmen was jetzt ist. Jede Emotion ist grundsätzlich weder gut noch schlecht, richtig oder falsch, sondern Ausdruck dessen, was gerade ist. Ungesund wird es erst bei Stagnation (Widerstand), Zuwenig (Askese) oder Zuviel (Exzess). Atem- und Meditationsübungen helfen, Deine Emotionen zu regulieren. Du trainierst Deinen Geist, klar, wach und ruhig – im Sinne von friedlich, entspannt – zu sein.

Mit einer regelmäßigen und adäquaten Yogapraxis kannst Du Deine Stress-Resilienz fördern und Deinem Herzen Gutes tun. Du erkennst, was Dich stresst und wirst Dir Deiner inneren Stressverstärker und Reaktionen auf körperlicher und psychischer Ebene sowie in Deinem Verhalten bewusst. Auf Deinen persönlichen Ressourcen aufbauend lernst Du, ungesunde Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern und Stress zu bewältigen.

„Die großen Gedanken kommen aus dem Herzen“ sagen die Chinesen. Die Lebensfreude auch. Und Du hast es in der Hand: Es sind Deine Gedanken, Deine innere Haltung und Dein Verhalten, die das Gefühl der Lebensfreude maßgeblich steuern.

KURBLE MIT DANKBARKEIT DEINE GLÜCKSHORMONE AN

Verwende täglich, morgens oder abends, ein paar Minuten Deiner Zeit, um Dir bewusst zu werden, worüber Du Dich freuen und wofür Du dankbar sein kannst: Hilfreiche Menschen und lehrreiche Begegnungen, scheinbar selbstverständliche Dinge, wertvolle Erfahrungen, schöne Momente und Erlebnisse.
Das Führen eines Dankbarkeitstagebuch ist eine gute Methode, um den Blick für das Gute in Deinem Leben zu schärfen.
Mit zunehmender Aufmerksamkeit darauf und Dankbarkeit dafür, kannst Du selbst aktiv Deine Glückshormone angekurbeln, Dein Wohlbefinden steigern, Stress abbauen, Beziehungen verbessern und Deine Lebensfreude mehren – Dich einfach glücklicher fühlen.

PLÄDOYER FÜR LEBENDIGKEIT UND NACHHALTIGEN LUSTGEWINN

Lebensfreude empfinde ich persönlich etwa bei kulinarischen Genüssen in guter Gesellschaft, beim Malen, Spielen und Tanzen, bei körperlicher Bewegung in der Natur, beim Entspannen am See bzw. Meer, in der Wellness-Oase und Intimität mit meinem Partner. Das Empfinden von Lebenslust ist vielfältig und reicht von wohlig warm, entspannt über angenehm kribbelnd bis zu überschwänglich, ekstatisch.

Ich fühle mich so richtig lebendig – es wird Dich kaum überraschen – wenn ich Yoga lehre und selbst praktiziere und zwar nicht nur auf der Matte.
Yoga bedeutet für mich die Lebenskunst mit mir selbst und meiner Mitwelt zu sein: wohlwollend und freudvoll, stabil und anstrengungslos, achtsam, präsent; im Fließgleichgewicht zwischen Aktivität und Entspannung, Tatkraft und Gleichmut, innerlich frei und in Anerkennung der zauberhaften Verbundenheit mit allem Leben. 

Wenn Du noch nicht weißt, was Dein Leben bereichert und Dir wirklich Freude bereitet, finde es heraus! Probiere auch einmal etwas Neues aus, wo Du etwas lernen kannst oder was Dich zum Lachen bringt, zumal die Gelotologie, die Lachforschung, positive Auswirkungen von Lachen auf das Immunsystem bestätigt; Lachyoga funktioniert auch. 

Reflexionsübung

Nimm Deine würdevolle Sitzhaltung ein. Schließe die Augen. Atme bewusst ein und tief aus, 5 bis 10 Atemzüge. Sodann frage Dich:
Bist Du auf der Suche nach Spaß, dem schnellen, ultimativen „Kick“, vielleicht um Deine innere Leere zu überdecken?
Flüchtest Du vor unangenehmen Gefühlen oder Erfahrungen?
Fühlst Du Dich ständig unzufrieden?
Wann hast Du das letzte Mal herzhaft gelacht?
Findest Du das Leben grundsätzlich schön?
Kannst Du das Leben bewusst und ohne Schuldgefühl oder Reue genießen?
Erlaubst Du Dir, Dich so richtig zu freuen und etwas besonders schön zu empfinden, Dich einfach großartig zu fühlen?
Oder musst Du Dir Dein Glück erst erarbeiten, zuerst noch dieses erledigen und jenes erreichen?
Was macht Dir so richtig Freude?
Wie fühlt sich Lebensfreude für Dich an?
Wann bist Du „im Flow“?
Wann oder wobei fühlst Du Dich lebendig?
Wofür bist Du dankbar?
Was könntest Du tun bzw. auch lassen, um Dir Dein Leben nachhaltig schöner zu machen?

Die Antwort auf Frage „wann darfst Du glücklich sein“ kann immer nur sein: jetzt, in diesem Moment Deines Lebens.

ÖFFNE DEIN HERZ

Vielleicht glaubst Du, dass Du zum Glücklichsein die Anerkennung und Liebe eines anderen Menschen brauchst?
Voller Angst diesen Menschen zu verlieren, tust Du alles, um geliebt zu werden. Erwartungsvoll richtest Du all Deine Liebe auf diesen einen Menschen aus, bist hochgradig eifersüchtig und leidest an Liebeskummer. Am Ende "bricht es Dir das Herz“, "Dein Herz blutet".
Möchtest Du wirklich von der Liebe und Akzeptanz anderer Menschen abhängig sein?

Vielleicht wurdest Du, wie die meisten von uns, als Kind verurteilt und hast dann gelent, Dich selbst und dann auch andere zu verurteilen.
Kannst Du als Erwachsener mit den ewigen Schuldzuweisungen aufhören?
Kannst Du Dir anschauen, was Du an Dir ablehnst?
Erlaubst Du Dir, es neu, bejahend zu betrachten und wertzuschätzen?
Kannst Du Frieden mit Dir schließen?

SCHLIESSE DEN BUND FÜRS LEBEN MIT DIR SELBST

Wie wäre es, eine dauerhaft wohlwollende, nährende, fürsorgliche Beziehung zu Dir selbst aufzubauen und tiefe Selbstakzeptanz zu entfalten. Wie das gelingen kann, erfährst Du in meinem Blogbeitrag ZEIT FÜR SELBSTFÜRSORGE: Sag ja zu Dir selbst und fühle Dich mit Dir und der Welt wohl. Eine gesunde Form der Selbstliebe ist Voraussetzung für innere Zufriedenheit – und damit auch grundlegend für liebevolle Beziehungen.

FEUER IN BALANCE 

Ein Mensch mit ausgeglichenem Feuer pflegt eine gesunde Beziehung zu sich selbst und zu seiner Mitwelt. Sein wissbegieriger und konzentrierter Geist strebt nach dem höheren Sinn im Leben. Seine inspirierende Ausstrahlung zeichnet sich durch leuchtende Augen, Freude und Begeisterung, Kreativität, eine schnelle Auffassungsgabe, Klarheit im Denken und der Sprache, eine faszinierende und motivierende Ausdrucksweise sowie durch Selbstbewusstsein, Offenheit, Mitgefühl und Respekt aus.

Ist das Feuer in Balance fühlt sich der Mensch zu Hause, vertraut seiner Intuition und lebt in diesem Augenblick, wo alles in Ordnung ist: Vergangenes ist vorbei, Zukünftiges ungewiss.

HEARTFULNESS – LASS DEIN HERZ BEFREIT TANZEN

Was hindert Dich noch daran, aus vollem Herzen im Hier und Jetzt zu leben und zu lieben und nährende Emotionen wie Wohlwollen, Wertschätzung, Mitgefühl, Wärme, Großzügigkeit und Dankbarkeit auszustrahlen?

Dich, Dein Herz zu öffnen und Deine ganze Schönheit präsentieren zu können – und dadurch auch verletzlich zu sein –, erfordert Mut. Ich wünsche Dir, dass Du es wagst, die Liebe in Dir zu entdecken!
Der Impuls mag von außen kommen, doch das wundersame Geschenk der Liebe steht immer in Deinem Inneren zur Verfügung – und wird auch nicht weniger, wenn Du liebst!

In diesem Sinne hab eine genussreiche, freud- und liebevolle, wunderschöne Sommerzeit!
Deine Petra

Erstversion Juni 2021, Überarbeitung Juni 2024